Im Mai habe ich mich zum 2. Mal zur Optimisten Weltmeisterschaft qualifiziert und durfte als einer von fünf deutschen Optiseglern in die Türkei nach Bodrum fahren. Am Freitagabend kamen drei andere Norddeutsche zu mir, damit wir Sonnabend früh zusammen nach München fliegen konnten, wo wir den Rest des Teams treffen und zusammen nach Bodrum fliegen wollten. Leider haben wir morgens um 2 Uhr die Nachricht bekommen, dass der Flug ausfällt. Daraufhin hat uns meine Mutter direkt nach Hannover gefahren, von wo uns der Vater von Consti nach München gefahren hat. Zum Glück waren wir rechtzeitig da. Am Flughafen haben wir noch schnell ein Teamfoto gemacht, unser Gepäck abgegeben und noch 2 h gewartet dann ging es schon ins Flugzeug. Nach einem Flug von 4 h sind wir im warmen Bodrum angekommen. An diesem Tag haben wir noch Im Hotel eingecheckt und dort gegessen. In den folgenden drei Vorbereitungstagen haben wir das Revier kennengelernt, uns an die Wärme gewöhnt, die Vermessung vorbereitet, Handeln auf dem Bazar gelernt und den Hotelpool genossen. Die Vermessung lief sehr gut wie hatten kaum Probleme. Mein Boot war leider 200 Gramm zu leicht und ich bekam kleine Zusatzgewichte rein. Am Abend haben wir die Segelanweisung und unsere Ziele besprochen. Mein Ziel war das Erreichen der Goldflotte.

Am ersten Regatta Tag war erst um 13:00 Uhr Start, weil der Wind jeden Tag sehr spät kommt. Wir trafen uns um 10:00 Uhr an der Rezeption, um mit dem Shuttle Bus zum Club zu fahren. Am Club angekommen takelten wir unsere Boote auf und haben uns umgezogen. Nach einer kurzen Besprechung gingen wir schon raus. Ich war an diesem Tag in der Gruppe Rot. Nach dem Einsegeln und Seitenchecks starteten schon die ersten Gruppen. Meine Rennen liefen an dem ersten Tag nicht so wie geplant, weil meine Starts nicht gut waren. Ich kam an der ersten Tonne zweimal als 50. an. Auf dem restlichen Kurs konnte ich mich noch auf den 35 bzw. 30 Platz vorarbeiten. Ich war mit diesem Tag nicht sehr zufrieden. Wir entspannten uns an dem Tag noch ein wenig im Pool.

Am nächsten Tag lief es für mich leider noch schlechter. Ich kam überhaupt nicht in meinen Rhythmus rein. Ich hatte trotz guten Starts viel Pech. Nach dem zweiten Tag lag ich insgesamt auf Platz 170. Damit war mein Ziel das Goldfleet nicht mehr möglich. Ich konnte das Silberfleet aber noch schaffen.

Am nächsten Tag fuhr ich einen 20. und 23. - schon besser. Aber damit hatte ich die Silberflotte trotzdem um einen Platz verpasst und war im Bronzefleet, also im 3. Viertel. Schade…

In den nächsten 2 Tagen fand das Teamrace statt. Wir hatten keine großen Ambitionen, da wir kaum dafür trainiert hatten. Start war an dem Tag schon um 11:00 Uhr. Wir fuhren pünktlich raus, trainierten ein wenig und schauten uns die anderen Rennen an. Unser erster Gegner war Bahamas. Wir konnten mit 1,2,3, gewinnen. Als 2. Gegner bekamen wir die starken Kroaten. Wir verloren leider sehr knapp. Wir munterten uns wieder auf und konnten gegen Portugal klar gewinnen. Wir brauchten nur noch einen Sieg, um in die nächste Runde (Top16) zu kommen. Wir bekamen Argentinien als Gegner. Argentinien ist ziemlich stark. Bis kurz vorm Ziel lagen wir noch vorne, doch dann segelten 2 Argentinier auf die rechte Seite und bekamen mehr Wind. Ich bin dann glücklicherweise auch auf die rechte Seite gefahren. Wir gewannen ganz knapp, weil sie den letzten Platz hatten. An Land angekommen feierten wir im Pool. Am nächsten Tag gingen wir mit nicht sehr Optimismus an den Start. Unser erster Gegner war USA. Die USA ist der stärkste Gegner. Wir verloren klar, aber wie ließen uns nicht unterkriegen. Als nächstes mussten wir gegen Spanien segeln. Wir mussten gewinnen, weil wir sonst direkt ausgeschieden wären. Wir lagen bis zum Ziel ganz knapp zurück, aber dann hat ein spanischer Segler einen großen Fehler gemacht. Er unterwendete mich und dann luvte er mich sofort bis in den Wind. Er bekam dafür einen Penalty dadurch gewannen wir und waren in der Runde der letzten 12! Unser nächster Gegner war dann Schweden. Gegen Schweden verloren wir leider. Wir waren raus, das machte uns jedoch nicht so traurig, weil wir viel besser gesegelt sind als wir dachten. USA hat das Teamrace gewonnen. 2. wurde die Ukraine und 3. wurde Schweden. Wir wurden insgesamt 9.

Nach einem halben Tag Pause ging es los mit den Finalraces. Constantin konnte sich für das Goldfleet qualifizieren. Levian,Clara und Amelie waren im Silberfleet und ich leider nur im Bronzefleet. Ich konnte am ersten Tag mit zwei sehr guten Starts beide Rennen gewinnen. Am nächsten Tag konnte ich mit einem sehr guten Start noch einen ersten fahren, leider bin ich auf der Startkreuz im Rennen danach auf die falsche Seite gefahren. Ich wurde nur 34. Somit war ich im Gesamranking nun 2. In meiner Flotte. Am Abend besuchten wir den Bazar. Wir gingen früh schlafen, damit wir genug Energie für den nächsten Tag hatten. Am Finaltag war sehr drehender und löchriger Wind. Ich hatte einen sehr guten Start. Doch bin leider ein wenig zu weit auf die linke Seite gefahren und wurde 53. Im letzten Rennen hatte ich jedoch einen schlechten Start und kam schlecht an der 1.Tonne an. Ich konnte mich jedoch noch auf Platz 14 retten. Ich wurde insgesamt 2. Platz im Bronzefleet. Weltmeister wurde der Thailänder Weka Bhanubandh. Wieder im Hafen angekommen verluden wir alle Boote und tranken eine kalte Cola. Im Hotel hatten wir dann Zeit uns zu entspannen. Nach der Siegerehrung tauschten alle Nationen ihre Kleidung. Ich bekam eine Lycrahose von BRA, 2 Lycras aus Polen und Dänemark und eine Jacke aus Spanien. Am Abend verbrachten wir noch viel Zeit mit den anderen Nationen. Wir konnten ausschlafen, da wir erst um 9:30 frühstücken mussten. Nur unser Trainer Riccardo musste früh los, er flog nach Portugal. Nach dem Frühstück packten alle ihre Sachen und wir stiegen in den Shuttlebus zum Flughafen. Dort verabschiedeten wir uns von unserer Teamleaderin Lea. Sie flog nach München und wir nach Hamburg.

Es war ein tolles Event, auch wenn ich mit meinem Ergebnis nicht zufrieden bin. Vielen Dank an den NRV für die Unterstützung.

Euer Leif