Foto:: Traumhafte Bedingungen für einen starker Abschluss in Adelaide: NRV-Olympic Team Segler Philipp Buhl auf Platz 4 bei der ILCA Weltmeisterschaft
In den Wellen von Adelaide endete in der Nacht auf Mittwoch die ILCA Weltmeisterschaft mit einem fesselnden Medalrace, bei dem Philipp Buhl nochmal eine beeindruckende Leistung zeigte. Der NRV Olympic Team -Segler verpasste zwar das Podium, feiert aber um so mehr einen bärenstarken 4. Platz.
Die Bilder, die draußen auf dem Wasser beim Segeln entstanden sind, zeugen von der atemberaubenden Atmosphäre des Segelspektakels. Der begehrte Titel des Weltmeisters ging an den Lokalmatador und Olympiasieger Mat Wearn aus Australien.
Die Segelbedingungen waren zweifellos spektakulär. Windgeschwindigkeiten von beeindruckenden 20-25 Knoten und Wellen von bis zu 3 Metern machten die Wettfahrten zu einer echten Herausforderung.
Buhl selbst schreibt auf Instagram im Rückblick auf die WM:
“Es war eine lange Zeit in Australien und eine großartige Weltmeisterschaft plus ein starker 3-wöchiger Trainingsblock davor. Ich bin froh, dass ich seit meinem 12. Platz in Den Haag im letzten Jahr einen guten Schritt nach vorne gemacht habe, sowohl was die Ergebnisse als auch was das Segeln angeht. Leider konnte ich einige meiner Trainingsinhalte noch nicht in die Rennen einbringen, aber okay.
Diese Woche segelten Matt Wearn, Hermann Tomasgaard und Micky Beckett fast fehlerfrei und setzen die Messlatte sehr hoch. Ich habe großen Respekt und Hochachtung vor Euere Leistung, Jungs! Gut gemacht!
Ich bin glücklich, dass ich eine weitere schöne Weltmeisterschaft in Australien erleben durfte, ich bin dankbar für so viele freundliche Mitglieder, Gastgeber und Freiwillige, ich bin stolz, dass ich einen großen Schritt in Richtung Qualifikation für die Spiele machen konnte, ich bin glücklich, dass ich Hermanns erste Weltmeisterschaftsmedaille aus der ersten Reihe miterleben durfte und ich bin froh, dass ein Teil des alten Buhli wieder da ist, der mitten in der Nacht in seinem Bett sitzt und darüber nachdenkt, wie er die Dinge als nächstes angemessen angehen kann ... ✌🏽
Und danke an meine Freundin, dass sie mich für 6 Wochen gehen ließ ♥️!“
Nik Willim, Teamkollege von Philipp im NRV Olympic Team, kämpfte auf Augenhöhe und beendete die Weltmeisterschaft auf einem respektablen 14. Platz. Leider verpassten die übrigen deutschen Starter unter den 152 Booten den Einzug in die Goldfleet.
In Bezug auf die Olympiaqualifikation hat Philipp Buhl nun einen komfortablen Vorsprung von 14 Punkten vor Nik Willim. Damit hat er die Möglichkeit nun selbst in der Hand, das begehrte Ticket bei der bevorstehenden Princess Sophia Trophy auf Mallorca zu sichern.
Die ILCA Weltmeisterschaft in Adelaide war nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern auch eine Herausforderung, die von Teamgeist und seglerischem Können geprägt war.
Wir gratulieren dem NRV Olympic Team zu den beeindruckenden Leistungen und freuen uns auf weitere spannende Regatten in der Zukunft.
Alle Ergebnisse gibt es auf der Seite der Veranstaltung (bitte klicken).
Im Nachgang zur ILCA WM hat Nik Willim seine persönlichen Eindrücke in einem Bericht an die Freunde und Partner des NRV Olympic Team verfasst, den wir gerne hier veröffentlichen:
Liebe Partner,
vor wenigen Tagen endete unsere Weltmeisterschaft in Adelaide (AUS). Es war das härteste Event meines Lebens und drei Tage nach dem Ende schmerzt immer noch jede Treppenstufe… Mit gemischten Gefühlen gehe ich nun in eine Woche Verschnaufpause. Einerseits konnte Philipp seinen Vorsprung in der Olympia-Qualifikation gegenüber mir ausbauen und auch habe ich die Medaillen verfehlt, welche nach dem 4. Platz bei der letzten EM natürlich das Ziel waren. Dennoch bleibt dieser 14. Platz mein beste WM- Ergebnis, auch unter Bedingungen, die ich nicht freiwillig gewählt hätte:
Lange Kurse, Gegenströmung und täglich Starkwindbedingungen, die mich an meine Grenzen brachten - es war ein wahrer Kraftakt.
Aufgrund von körperlichen Problemen nach der letzten WM musste ich zwei Monate physisches Training ausfallen lassen. Ein Umstand, den ich schmerzlich zu spüren bekam. Es war keine Seltenheit, dass ich völlig erschöpft und mit brennenden Oberschenkeln am Ende der zweiten Kreuz an der Luvtonne ankam und realisierte, dass ich aufgrund der Belastung im Hängegurt meine Füße nicht mehr spüren konnte.
Ich bin stolz darauf, so an meine Grenzen gegangen zu sein. Auch das Comeback nach einem schwarzen Tag 4 mit BFD und einem 27. Platz zeigt mir, dass ich mittlerweile die mentale Stärke für die absolute Weltspitze besitze. Im Rückblick fehlte mir einfach ein Tag bei etwas leichteren Bedingungen, bei denen ich einen großen Geschwindigkeitsvorteil habe.
Was nehme ich also mit? Mein bestes WM-Ergebnis, die mentale Stärke niemals aufzugeben und bis an mein absolutes Limit zu gehen, wertvolle Punkte für die Olympiaqualifikation, viel Selbstvertrauen darin, dass meine Fähigkeiten früher oder später ausreichen werden, um solche Meisterschaften zu gewinnen sowie klare Arbeitsschwerpunkte für die nächsten Monate!
Und: Das Gefühl, als 10. Bester der Welt in der ILCA Rangliste gelistet zu werden, ist aber auch schon besonderes.
Ich möchte mich bei euch allen von Herzen bedanken! Ohne euch wäre es nicht möglich diesen Weg zu gehen. Jeder finanzielle Beitrag ermöglicht es uns professioneller zu arbeiten und erfolgreicher zu werden. Den Rückhalt, den ihr uns gebt, ist mit Nichts aufzuwiegen. Danke!
Liebe Grüße
Euer Nik