Liebe Freunde, Partner und Sponsoren,

mit der Europameisterschaft in San Remo an der ligurischen Küste haben wir nach dem World Cup in Hyères vor drei Wochen nun ein zweites Event hinter uns, das wir eher in die Kategorie ‚schwierige Regatta‘ einsortieren müssen. Rang 16 war und ist nicht unser Ziel.

Eigentlich waren wir gar nicht so schlecht in den ersten Tag gestartet. Nach einem achten Platz lagen wir am letzten Lee-Gate vor der kurzen Zielkreuz an sechster Stelle. Die Rundung mit den anderen Teams war sehr eng - als wir angepfiffen wurden. Ob das nun uns galt, warum mitten im Manöver, bei dem wir keinerlei Grund dafür sahen, und warum sonst oder wem, war erst einmal nicht klar. Doch es sollte uns gelten - wegen Pumpens vor der Rundung. Bis wir das verstanden hatten, nach der Rundung sortiert waren und den Kringel drehten, war das für das Empfinden der Schiedsrichter zu spät - und wir kassierten ein DSQ.

Der zweite Tag war gekennzeichnet von wechselnden Windsystemen. Ein Rennen wurde letztlich auf der zweiten Lee-Tour abgebrochen. Der Wind hatte um 110 Grad gedreht und war dann auch weg.

Am dritten Tag setzte sich starker Wind durch - und mit 5, 8 und 9 waren wir nur halbwegs dabei. In der Mitte der Zehner-Plätze in die Gold Fleet einzuziehen, war nicht wirklich konform mit unserem Ziel. In Absprache mit unserem Trainer wechselten wir den Fokus, denn ganz vorne anzukommen, war außer Reichweite. Unsere Starts aber waren schon in Hyères verbesserungsfähig - und da wollten wir uns nun sukzessive herantasten. Mit bewusstem Risiko gelang das auch in den folgenden sechs Wettfahrten der Gold Fleet. Nur in der fünften waren wir ein paar Zentimeter vor der Linie. Das war dann der „zweite“ Streicher, insgesamt landeten wir auf Rang 16. Damit sind wir bei weitem nicht zufrieden. Die Fortschritte mit dem Startprozess haben uns jedoch sehr weiter geholfen.

Bei den Wettfahrten mit stärkerem Wind hat uns auch etwas an Speed gefehlt. Wir führen das auf den Mast zurück, den wir ins Boot gestellt hatten. Aber auch das Wissen darum ist wertvoll. Denn das hatte auch in Hyères schon nicht so gepasst - nur wussten wir da nicht wirklich, woran es lag.

Nun sind wir um einige Erfahrungen reicher und können uns auf die kommenden Monate konzentrieren. Mit den Erkenntnissen aus Hyères und San Remo ist uns ziemlich klar, woran wir arbeiten müssen und was es zu verbessern gilt.

In den ersten beiden Juni-Wochen trainieren wir mit der DSV-Equipe in Marseille, dann geht es zur Kieler Woche. Anschließend haben wir Trainingsblöcke in Nieuwport, Belgien, auf der Nordsee vorgesehen. Denn das Segeln auf einem Strömungsrevier, wie es dann im August bei der WM vor Den Haag sein wird, ist doch sehr anspruchsvoll.

Von Herzen gratulieren wir Simon und Anna zur Silbermedaille bei der EM! Vor allem Philipp freut sich darüber, hat er doch sehr viel Zeit mit Simon in der Kampagne für Tokyo verbracht. Wir segeln zwar jetzt gegeneinander, aber wir sind Freunde. Nach dem WM-Titel für uns ist Silber bei der EM für Simon und Anna eine späte Bestätigung, dass die beiden Jungs da auf dem richtigen Weg waren, auch wenn es vor zwei Jahren dann nicht mit deren Olympiateilnahme geklappt hatte.

Hier noch das Podium bei der EM: Gold geht an die Titelverteidiger Anton Dahlberg und Lovisa Karlsson (Schweden, 50 Punkte), Silber für Simon Diesch und Anna Markfort (WYC/VSaW, 51 Punkte), Bronze für Hippolyte Machetti and Aloïse Retornaz (Frankreich, 53 Punkte). Am Start waren 65 Teams aus 26 Nationen, darunter viele aus Übersee.

Ab jetzt gilt der ganze Fokus, unsere ganze Energie der Weltmeisterschaft im August.

Euch/Ihnen allen einmal mehr vielen Dank für die Unterstützung!

Viele Grüße,

Luise und Philipp