Drei Wochen ist es nun her, dass ich gegen meinen Freund, Teamkamaraden und den Weltmeister aus 2020 den Deutschen Meistertitel erringen konnte. Von Anfang an war ich dort im Flow, mein Auftakt war ein Steuerbord-Start vor dem Feld, 6 erste Plätze folgten. Ich konnte ein solche Speedüberlegenheit demonstrieren, dass unsere ILCA 7 Legende Philipp Buhl am letzten Tag auf das volle Repertoire seiner Fähigkeiten zurückgreifen musste und mich in einem Match-Race-Angriff überrumpelte. Daraus resultierend startete ich zu früh und wurde disqualifiziert. Es lief auf ein Show Down für das letzte Rennen hinaus. Sein Ziel: Mich an das Ende der Flotte segeln, da ich nun jedes Rennen mit in die Wertung nehmen musste. Mein Ziel: Philipp abschütteln und gewinnen.

Das Witzige an dem Szenario war, dass Philipp und ich bereits dutzende Duelle im Training gefahren sind, um ihn damals auf die Olympischen Spiele in Tokio vorzubereiten.

Wir beide wussten also was kommt…

So versuchte jeder von uns in der Vorstartphase die Kontrolle übereinander zu erlangen. Erst hatte er sie, dann ich. Bei 15 Sekunden suchte ich mir eine Lücke im Feld, er tat dasselbe. Nach 12 Minuten mit 180 Puls kam ich eine Länge vor ihm an der Luvtonne an 🥵

Die Führung brachte ich ins Ziel und wurde zum ersten Mal im Senioren Fleet Deutscher Meister!

Dieses Gefühl an meinen körperlichen Grenzen zu sein und diese Klarheit meiner Gedanken wollte ich mit nach Frankreich nehmen, um dort auch gegen internationale Konkurrenz mich zu beweisen. Und es gelang! Die Chance im Rahmen der französischen Meisterschaft das Revier zu testen, nutzte fast die gesamte Europäische Elite. Dementsprechend lässt mich ein 6. Platz in diesem hochkarätig besetzten Feld selbstbewusst Richtung Europameisterschaft in drei Wochen schauen.

Tatsächlich ist es das erste Mal, dass ich bei einer Senioren Welt oder Europameisterschaft, mir das Ziel setze eine Medaille zu gewinnen.

Wie die meisten von Ihnen wissen, segelte ich vergangene Saison nicht gut genug und bin deshalb auch kein Mitglied der deutschen Nationalmannschaft. Und obwohl der DSV mir noch immer sehr vieles ermöglicht, bleiben nun mal gewaltige Kosten übrig. Kosten, welche das NRV Olympic Team stemmte und somit jeder einzelne Partner.

Dafür bin ich unendlich dankbar!

Euer Nik