VERANTWORTUNG FÜR MORGEN: Zukunft gestalten

Der Norddeutsche Regatta Verein segelt als einer der ältesten Segelvereine von Anfang an mit dem Fortschritt. Gegründet 1868, hat er sich dem Regattawesen und dem Segelsport verschrieben und fördert besonders den seglerischen Nachwuchs. Das war so und soll so bleiben. Damit diese Konstanz aber möglich ist, braucht es Veränderung. Die wichtigste Zielgruppe des NRV ist die Jugend, für sie müssen wir alle Chancen nutzen.

# Warum brauchen wir einen neuen Jugend- und Inklusionshafen?

Derzeit sind die Jugend-Kapazitäten des NRV voll ausgeschöpft und es können keine neuen Jugendmitglieder mehr aufgenommen werden. Auch die Kinder und Enkel-Kinder unserer Mitglieder können derzeit keine NRV Angebote nutzen. Der NRV möchte sich zukunftssicher und nach vorne gewandt aufstellen, dazu gehört es, gesellschaftlich relevante und wichtige Prozesse auch im Verein selbst umzusetzen.

# Warum Inklusion?

  1. Der NRV spielt in Segel-Deutschland seit seiner Gründung eine wesentliche Vorreiter-rolle. Dieser Tradition fühlen wir uns verpflichtet. Der NRV möchte mit der Umsetzung des Inklusions- und Jugendhafen seinen Leuchtturmcharakter unterstützen und auch in Zukunft eine Vorreiterrolle zu spielen.
    Der DSV unterstützt die Inklusion im Segelsport mit dem Ziel Inklusion auf eine breitere Basis zu stellen.
  2. Im Artikel 3 – Grundgesetz steht:
    a) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
    b) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
    d) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
  3. Ohne Inklusion heutzutage kaum noch Förderung. Warum?
    Inklusion ist seit der UN-Konvention vom Dezember 2006 ein Menschenrecht. Deutschland hat diese Konvention im März 2009 ratifiziert und sich damit dazu verpflichtet, die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben umzusetzen. Seither maßgebliche Förderung von Inklusiven Projekten.

#Was heißt Inklusion?

Inklusion bedeute die Teilhabe aller Menschen. Ziel von Inklusionsprojekten soll daher sein, dass Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt in der Gesellschaft zusammenleben, dass niemand ausgeschlossen oder ausgegrenzt wird. Jeder kann seine individuellen Fähigkeiten einbringen und jeder wird ernst genommen – mit seinen Stärken und Schwächen.


# Wie soll Inklusion im NRV aussehen

Inklusion im NRV soll sich an ALLE richten: an Erwachsene und an die vielen Senioren genauso wie an Kinder und Jugendliche. Aber nicht alle Gruppen auf einmal, sondern schrittweise. Auch die Um- und Ausbauprojekte sollen ALLEN etwas nützen. Unser Leitgedanke dabei ist, dass für alle Mitglieder mit körperlichen Einschränkungen Segeln (wieder) möglich sein soll. Dazu gehört eine Reihe von Maßnahmen:

  1. Barrierefreier Umbau:
    die bestehenden Anlagen werden barrierefrei umgebaut:
    • der Eingang des NRV wird barrierefrei
    • Türen, die aktuell nicht zu öffnen sind, bekommen elektronische Öffner
    • die Waschräume (Toiletten- und Duschcontainer) werden erneuert und barrierefrei umgebaut
    • der Steg bekommt einen neuen Belag,
    • der Laserschuppen wird umgebaut.
  2. Bau des neuen Jugend- und Inklusionshafen:
    Die Hafenanlage des NRV wird erweitert. Dafür ist der Neubau eines Hafens vollumfänglich genehmigt worden:

3. Anschaffung spezieller Boote

Im NRV wird es eine Flotte aus speziell für das Inklusionssegeln konzipierten Boote vom Typ Far East SV 14 geben. Diese Boote sind sehr stabile „Zweisitzer“, die von einer gemischten Crew – einmal mit und einmal ohne Handicap - gesegelt werden. Sie eignen sich für die unterschiedlichsten Behinderungen genauso wie für ältere Menschen, die aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht mehr auf den üblichen Segelbooten zurechtkommen. Selbst fortgeschrittene Segler können auf der Far East SV 14 ihre Herausforderung finden, weil Gewichts-, Größen- oder Kraftvorteile egal werden und damit der taktische Vergleich in den Vordergrund rückt. Und so richtet sich die neue Sportart generationsübergreifend sowohl an Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie auch an die vielen Senioren.

4. Anschaffung neuer Trainerboote:

Als Trainer- und Sicherungsboot wird ein e-Boot angeschafft – auch das ist zukunftsweisend für die Alster.

5. Unterricht- und Training in KLEIN-Gruppen
Für die Segelausbildung und das Training auf diesen Booten entwickelt der NRV unter Federführung prominenter Parasegler wie Heiko Kröger eigene Trainings- und Ausbildungskonzepte. Die Bandbreite der Ausbildung soll vom Breiten- bis hin zum Leistungssport reichen. Der NRV spricht auch hier wieder alle Altersgruppen vom Kind bis zum Senior an und stellt sich individuell auf die verschiedenen Behinderungen und Bedürfnisse ein.

6. Kooperationen

Ziel ist es wie im Jugendbereich über gezielte Kooperationen kleine inklusive Segelkurse zu veranstalten. Sie sollen Menschen motivieren, Mitglied zu werden und Segeln zu lernen.  Aktuell planen wir 3-4 Kurse mit 6-12 Teilnehmern/innen auf Kooperationsbasis. Diese Kooperationen laufen in erster Linie mit Clubsponsoren / Firmenmitgliedschaften.
Viele Unternehmen beschäftigen Menschen mit Handicap und werden inklusiv. So z.B. Akquinet, Haspa  - mit diesen Partnern wollen wir kleinere inklusive Segelprojekte umsetzen, die im allgemeinen Ablauf im NRV kaum auffallen werden.

7. Veranstaltung von INKLUSIONS-Regatten

  1. Helga Cup .Inklusion & Helgahard Cup .Inklusion : Hier haben wir die feste Zusage auch prominenter Teams, die den NRV auf seinem Weg unterstützen wollen. Prominente Schirmherrin beim Helga Cup . Inklusion ist zum Beipiel die Bahnradolympiasiegerin Kristina Vogel
  2. Ü 80 Cup - als Event für unsere älteren Mitglieder - Viele Senioren können aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht mehr auf klassischen Booten segeln. Mit den speziellen Inklusionsbooten wird es auch für diese wieder bzw. überhaupt möglich, aufs Wasser zu kommen. Dies wollen wir mit der außergewöhnlichen Idee einer Ü80-Regatta fördern.
  3. Weltmeisterschaft Inklusionssegeln auf der Außenalster – Die erste Weltmeisterschaft im Inklusionssegeln überhaupt wird im Oktober im NRV auf der Außenalster ausgetragen.

Im Jahr 3-4 Regatten sollen auf der Alster inklusiv angeboten werden, die Regatten sollen bundesweite ausgeschrieben werden

# Wer bezahlt?

  1. Fördergelder: Das Projekt „neuer Jugend- und Inklusionshafen“ wird zu einem ganz großen Teil von Fördergelder bezahlt: die Hamburgische Bürgerschaft und die Bezirksversammlung Nord fördern das NRV Projekt ‚Inklusives Segeln mitten in der Stadt mit zusammen € 485.000
  2. Eigenmittel: Der restliche Anteil an „Eigenmitteln“ wird gedeckt durch eine sehr große Zuwendung der Haspa aus dem Haspa Lotteriesparen und großzügige Spenden von der Herbert-Scholl-Stiftung, von Hannes Lindauer, Eberhard Wienholt und Stephanie Egerland.
  3. Darüber hinaus haben wir Spenden für insgesamt 6 Boote vom Typ SV14 erhalten.

Die Finanzierung ist somit zu 100% gesichert.


# Sind die Kosten fix?

Es gibt ein sehr detailliertes Baubudget. Alle einzelnen Positionen des Budgets wurden im Rahmen einer Ausschreibung unter der Leitung eines erfahrenen, ehrenamtlich tätigen Projektmanagers jeweils durch mehrere Angebote unterlegt. Auf dieser Basis wurden die Förderanträge gestellt.

# Gibt es eine Kostenkontrolle?

Betragt und genehmigt wurde gem. Kostenkontrolliertem Bauen. Dazu wird dem Projekt seitens der Stadt ein verantwortlicher Architekt beiseitegestellt und dann die gesamte Ausschreibung unter Kontrolle des führenden Architekten wiederholt. Die Freigabe der Mittel unterliegt einer sehr aufwändigen Mittelverwendungskontrolle durch die Stadt und den Finanzvorstand des NRV. Zusätzliche Baukosten in Höhe von maximal 20% sind durch die Stadt und den Bezirk Nord abgedeckt und Teil der Zusagen.

# Wie wird das Personal finanziert?

Die Hafenerweiterung erlaubt uns eine Ausweitung der Jugendarbeit und kommt in erster Linie dem Nachwuchs im NRV zugute. Derzeit haben wir eine umfangreiche Warteliste. Die meisten der Kinder kommen über eine Kurzmitgliedschaft in den NRV, die maximal drei Trimester dauert. In dieser Zeit zahlen die Kinder vergleichsweise hohe Kursgebühren, die auch die Kosten für Trainer und Übungsleiter decken. Das Budget reflektiert diese Entwicklung.

Trainer für inklusives Segeln werden voraussichtlich ehrenamtlich tätig sein, bzw. über Stiftungen finanziert werden. Dazu laufen entsprechende Gespräche.


Haben Sie weitere Fragen?

Schreiben Sie uns, gerne nehmen wir Ihre Fragen hier auf: inklusion@nrv.de