Über den Newsletter und den Instagramkanal hatte NRV Cheftrainer Philipp Honnef acht Plätze für ein WASZP-Beginner Trainingswochenende in Glücksburg aufgerufen- gesponsert  durch die NRV Stiftung . Auf diese 8 Plätze bekam er über 30 interessierte Rückmeldungen! 

Die 8 Plätze wurden unter NRV-Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren verteilt.

Voller Neugierde und Begeisterung ging es am Freitagnachmittag mit dem Mercedes-Bus nach Glücksburg. Anfängliche Bedenken der beiden Trainer Philipp Honnef und Michael Ilgenstein, dass der Wind für die ersten Flugversuche am nächsten Tag nicht stimmen würde, lösten sich beim Blick auf den Forecast in Luft auf. Es waren für den Samstag perfekte Bedingungen angekündigt.

Um 10:00 Uhr versammelten sich die Flugschüler in der Halle um die bereits aufgebauten WASZPs. Nach einer 45-minütigen Einweisung ging es ab aufs Wasser. Oder sagen wir ab ins Wasser!

Denn obwohl alle Teilnehmer über viel Segelerfahrung in den Jugendbooten 420er und ILCA verfügen, ist die kippelige Waszp nochmal eine andere Geschichte. Der Ehrgeiz ließ das 10° kalte Wasser der Flensburger Förde vergessen. Mit zwei Motorbooten und drei Waszps wurde fleißig geübt, die Balance zu finden.

Nach kurzer Zeit funktionierten schon die ersten Starts und das Lächeln und Grinsen auf den Gesichtern wurde breiter. Die Flüge wurden immer länger. Am Samstag waren wir insgesamt 7 Stunden auf dem Wasser völlig erschöpft fielen alle Teilnehmer am Abend in ihre Betten.

Am Sonntag kamen alle Teilnehmer schon viel besser mit der Waszp zurecht. Das Handling und die Bewegungen waren schon sicherer und man kam viel schneller und sicherer aus dem Wasser.

Um 18:00 Uhr ging dann ein tolles Trainingswochenende seinem Ende entgegen. Die Begeisterung bei vielen ist geweckt und sie wollen unbedingt weitermachen.

Die begeisterten O-Töne der Teilnehmenden sprechen für sich:


"mega cooles „Learn to fly Event“"

"Nachdem ich aufgetaut war -  6 Grad Wassertemperatur sind verdammt kalt -  und die leichte Enttäuschung verflog, dass ich nicht so schnell, wie gedacht zum foilen kam - weiß ich nun, dass ich dieses Boot regattamäßig segeln möchte. Ich wurde von Philipp, Michi und natürlich auch von Caspar und Kilian inspiriert und habe meinen Ehrgeiz wieder erlangt. Es ist klar, dass ich noch viel schneller reagieren muss und auch meine Beweglichkeit um einiges Verbessern muss, um bei Halbwind über das Wasser zu „ballern“, meine ersten Manöver zu segeln und Kurse zu foilen. Bis dahin, ist noch einiges an Training notwendig, welches ich mit voller Überzeugung, Motivation und Enthusiasmus durchführen möchte. Die Waszp - ein total abgefahrenes, besonderes und unglaublich schnelles, foilendes Boot, welches ich am liebsten gleich morgen schon segeln würde. - Elina Seitz"


"Ich kam erst relativ spät in den NRV - hier kann ich richtig Anschluss finden! "

Ich bin mit 22 Jahren relativ spät dem NRV beigetreten, und war somit nie Teil der langjährig zusammen segelnden Jugendabteilung. ...

Die Freude war also denkbar groß, als Coach Philipp zum Waszp Einsteigertraining einlud— endlich eine Gelegenheit mitzumachen, und zwar beim Foilen in einer relativ neuen Kategorie, wo man sich nicht groß gegen bestehende Persönlichkeiten und Prozesse durchsetzen muss, sondern selber durch reine Leistung und Leidenschaft direkt Teil des Movements werden kann, und als junger Erwachsener mit limitiert Zeit und Budget, Kurs und Erfolg des Vereins mitbestimmen kann.

Nach einer kurzen Einführung in Technik und Trimm-Möglichkeiten durch Philipp und Michi ging es gegen Samstag Mittag das erste Mal auf’s Wasser, jeweils vier Segler und eine Waszp und pro Coach Boat. Diese Aufteilung war goldwert. So wurde die Wasserzeit maximiert, und es gab keinen Stress bei komplizierten Hafenmanövern oder den zahlreichen Kenterungen. Der jeweils eine Segler und drei Beobachter konnten gleichermaßen von den Trainertipps profitieren— die Waszp benötigt eine sehr ungewohnte Segeltechnik mit uA. viel Luvkrängung, und deutlich mehr Schotarbeit als Ruderbewegung, die man von aussen teils mehr wahrnimmt als beim segeln. So fingen die Mobo-Beobachter bereits nach kurzer Zeit an, selber den Seglern Tipps zuzurufen, und unter einander zu fachsimpeln. Es hat unglaublichen Spaß gemacht, als Gruppe eine komplett neue Facette des uns doch so bekannten Segelsports von Grund auf zu lernen.

Ich hatte das große Glück, dass ich schon das ein oder andere Mal auf foilenden Katamaren gesegelt hatte, und so eine Waszp aus der Nähe zumindest schonmal begutachten konnte— so hatte ich ein grobes Bild davon, was mich an Instabilität, Geschwindigkeit, und schieren Spritzwassermassen erwarten würde. Trotzdem hatten wir uns, mit Böen Konstant um die 20-25 Knoten und Wassertemperaturen unter 10 Grad, ein recht Anspruchsvolles Wochenende für den Einstieg ausgesucht— ein Dicker Neo und ein Neopren-Parka für die Wartezeit im Mobo, sowie ein ausgeprägter Sinn für’s Kräfte schonen, waren überlebenswichtig.

Die ersten Takeoffs schaffte ich schon nach kurzer Zeit fast von allein. Unter Michi Ilgenstein’s Beobachtung wurden daraus gegen Samstag Nachmittag schnell einige längere Flugzeiten. Der Fortschritt allein an diesem einen Wochenende war rasant, so konnte ich zum Sonntag Nachmittag komplett selbstständig abheben, in alle Windrichtungen kontrolliert foilen, und für die Manöver wieder landen. Wie es nun weitergeht ist klar— es benötigt im Prinzip ein weiteres Wochenende mit Trainerbegleitung, um auf die Feinheiten des Bootstrimms einzugehen, und sich an ersten foilende Manöver ran zu versuchen. Danach ein paar Stunden freies Training um alles zu festigen, und es steht der ersten Regatta in der Waszp nichts mehr im Wege...

Von den Rahmenbedingungen war es ein perfektes Wochenende— mit den Booten aufgebaut in der Halle gelagert für mehr Wasserzeit, den Umkleiden und der Gastro im FSC und DHH für schnelle Übergänge zwischen Segeln und Pause, der fußweiten Unterkunft, und vor allem dem flachen, geschützten Wasser vor Glücksburg, für perfekte, stabile Foiling Conditions. Mein ganz herzlicher Dank gilt der NRV Stiftung, die uns all dies ermöglicht hat, sowie der Eberhard Wienholt Stiftung, die durch die Anschaffung der Waszps ebenfalls Maßgeblich an diesem Projekt beteiligt ist. Julius Hornung