Ein Bericht von Marvin Hamm:

Letzten Freitag wurde es im Training ernst für unser frisch geformtes Inklusions-Team: Das erste Mal war eine weitere J70 mit dabei und bei mehr als einem Boot auf dem Wasser ist es ja bekanntlich eine Regatta! Und das bei traumhaftem Sonnenschein und 3-4 Bft.
Zunächst machten wir einige intensive Startübungen mit Start alle 2 Minuten. Nach 20 Starts waren wir eingegrooved und wir starteten unsere Trainingsregatta als up and down zwischen zwei Alstertonnen. -  Endlich Wettkampf-Feeling!

Aufgrund unserer begrenzten Trainingszeit seit unserem Team-Kickoff waren wir wirklich gespannt und mehr als zufrieden als wir zügig über die Bahn gekommen sind und unser Bug als erster über die Ziellinie ging. Damit sind wir nun endgültig mit dem Regatta-Virus infiziert und freuen uns auf die Saison!

Über das BEAT Sailing-Projekt:

Das J70 Projket - 'Gelebte Inklusion auf der Regattabahn'- ist ein gemeinsames Projekt des Norddeutsche Regatta Verein, der Segelabteilung des FC St. Pauli und des Hamburger Gehörlosen Sport Vereins. In jeweils einem Team gehen zwei Menschen mit schwerer Sehbehinderung mit zwei Sehenden sowie vier Gehörlose in der ambitionierten Regattaklasse J/70 bei dem größten Segelevent der Welt - der Kieler Woche im September 2021 - an den Start. Unterstützt wird das Projekt maßgeblich von der Stadt Hamburg und der Reinhard Frank-Stiftung. Und auch die Klassenvereinigung der J70s bezuschusst die Teilnahme der neuen Crews an der Kieler Woche.

Das Vorzeigeprojekt ist  in dieser Form bisher völlig einmalig im Regattasport, vor allem weil weder die Boote auf etwaige spezielle Bedürfnisse zugeschnitten werden, noch besondere Bewertungsfaktoren die Teams als ‚gehandicapt‘ berücksichtigen. Ganz im Gegenteil: die Teams starten in der von der Segelbundeliga bekannten extrem sportlichen Einheitsklasse J/70 und werden genauso wie allen anderen Booten gewertet. Noch dazu liegt die Regattabahn, auf der die J/70 vier Tage während der Kieler Woche segeln, außerhalb der Innenförde und ist daher auch sehr anspruchsvoll zu segeln.

Bislang konnte die Crew nur reduziert und zum größten Teil nur zu zweit trainieren.  Dank der Lockerungen ging es nun endlich richtig los. Ein Gruß an das Gehörlosenteam durfte da natürlich nicht fehlen - Also Kiel kann kommen - unsre Crews trainieren fleißig.