Herrliche Bedingungen für die Junioren WM am Comer See - Sonne satt und Wind pur... ©Renato Tebaldi

Die 49er-, 49erFX- und Nacra 17-Flotten beendeten am Wochenende die größte Junioren-Weltmeisterschaft, die es je in diesen Klassen gab. Insgesamt nahmen 140 Teams aus 30 Nationen an der Weltmeisterschaft 2022 auf dem Comer See in Italien teil.  Das Multilario Como, ein Zusammenschluss von sechs Yachtclubs am Comer See, empfing die Flotten auf drei Regattaflächen auf einem beeindruckenden Revier:  klarer azurblaues Wasser, grüne  Berge und zuverlässiger Wind machen diesen Ort zu dem was man gern auch als "ein  Stück Seglerhimmel" bezeichnet. 

Die beiden Skiff-Meisterschaften waren bis zu den letzten Rennen hart umkämpft. Im 49er wurden die Polen  Staniul / Sztorch  das erste Team, das jemals zwei Junioren-Weltmeistertitel gewann. Im 49er FX ging es ähnlich eng zu. wennauch sich das neuseeländische Siegertema Sebastian MENZIES und George LEE RUSH mit am Ende über 50 Punkte Vorsprung gnadenlos an Position 1 brachte. Um den zweiten Platz kappelten sich NRV Olympic Team Seglerin Helena Wolf mit dem norwegischen Team Pia Dahl ANDERSEN und Nora EDLAND und die Plätze 4 bis 8 lagen dann auch nur weitere 6 Punkte auseinander; NRV Olympic Team Seglerin Sophie Steinlein erspielte  mit Jill PALAND am Ende einen hervorragenden 7. Platz.

Alle Ergebnisse und weitere Infos fader Eventseite der JWM-->

Ein Bericht von Helena Wolf:

Seit ungefähr drei Monaten segle ich nicht mehr mit meiner zu vorigen Schottin zusammen. Dieses hatte mehrere Folgen und war von großer Bedeutung für mich und meine seglerische Zukunft. Offensichtlich war, dass ich nun ohne Schotte dastand und entweder einen neuen finden oder ein anderes Boot segeln musste. So kam es dann, dass ich vor ungefähr drei Monaten das erste Mal in einem ILCA , ohne jegliches Training zuvor, and zwei kleinen nationalen Regatten teilnahm. Und der Laser, oder die Kühlschranktür wie sie auch genannt wird, ist überhaupt nicht so langweilig und eintönig, wie sie bis dato für mich aussah.
Nach dieser Erkenntnis habe ich mich dazu entschieden, erstmal Laser zu segeln. Dieses gibt mir die Möglichkeit, so viel wie ich will und wann ich will zu trainieren, sodass es sich bestmöglich mit meinem Studium kombinieren lässt. Als dann vor einem Monat der Anruf, von meinem besten Freund und ehemaligen Schotten im 29er und 49erFX kam, mit der Frage ob wir die U23 WM zusammen segeln wollen, konnte ich nicht anders als „Ja“ zu sagen. Wir beide freuten uns riesig und gingen mit dem Ziel in die Regatta, besser als im Jahr davor abzuschließen. In 2021 bei der JWM wurden wir nämlich trotz eines DSQ’s im ersten und eines UFS’s im fünften Rennen noch siebter.
Allerdings hatte Carl Emil seit diesem Event nicht mehr geschottet gehabt und ich selbst war auch seit mehreren Monaten nicht mehr FX gesegelt. Die Regatta startete am 2. August und wir fanden Raum für zwei Tage Training zuvor.
Nach ein paar Stunden auf dem Wasser fühlte es sich so an, als wären wir nie voneinander gegangen. Mit der neu gesammelten Erfahrung, die wir durch das Jahr, in dem wir mit anderen gesegelt waren, empfanden wir uns mehr als bereit für die Regatta.
Doch so einfach sollte es nicht sein…
Am Tag vor der Regatta wurde ich krank und lag mit irgendeinem Virus und starker Übelkeit im Bett. Diese Beschwerden wurde ich leider auch nicht los bis zum dritten Regattatag, wo ich mit Freude wieder Wettfahrten segeln konnte ohne mich zwischendrin übergeben zu müssen.
Die ersten drei Tage der Regatta waren Quali-Tage. Wir lagen nach den Quali-Tagen auf Platz als 12 mit dem Gefühl, dass noch viel Luft nach oben war, da die Punkte auch noch so eng waren.
Nach diesen ersten Tagen wurde uns bewusst, dass wir zu konservativ segelten. Wir fanden nämlich, dass wir oft einen guten Plan hatten, diesen jedoch nicht genau genug umsetzten und uns oft von Entscheidungen anderer Segler verunsichern ließen. Dieses wurde dann zu einem unserer Fokuspunkte der letzten zwei Tage.
Der erste Final-Tag hätte besser nicht laufen können. Mit einer Serie von 2-2-6 sind wir auf einen 2. Platz hochgesegelt. Das bedeutete für uns, dass wir den letzten Tag unseren Podium Platz verteidigen mussten. Die Top 10 lag immer noch sehr eng mit nur 12 Punkten runter auf den 10. Platz.
Wir segelten zwei stabile Rennen und wussten vor dem letzten Rennen, dass es ein Kampf zwischen den Norwegern und uns um die Silbermedaille werden wird. Letztendlich verloren wir diese auf dem letzten Downwind zum Ziel als wir ein Gybeset machten und sie straight setzten.
Wir beendeten damit die Regatta auf dem 3. Platz punktgleich mit den Norwegern auf Platz 2 und 30 Punkte vor den Viertplatzierten und sind damit sehr zufrieden. Rückblickend war es eine wundervolle Regatta, in welcher 15 Rennen gesegelt wurden.
Für den Moment ein guter Abschluss meiner 49erFX Karriere.

Fotoimpressionen: