Hannes Holländer siegt zum ersten Mal im Drachen auf der Alster. Mit 11 Punkten Vorsprung aus 8 Wettfahrten gewinnt er zusammen mit seinem Team bei windigen bis zum Teil stürmischen Bedingungen souverän die große Ranglistenregatta im NRV, zu der insgesamt 29 Drachen angetreten waren. Clubmanager Klaus Lahme, Extrainer von Hannes Holländer, ließ sich nicht nehmen, dem Sieger zu gratulieren. Ein Interview über das erfolgreiche Segeln im Drachen und was das Jollensegeln damit zu tun haben könnte:

KL: Lieber Hannes, Du hast am letzten Wochenende überlegen mit 11 Punkten Vorsprung die Frühjahrs Verbandsregatta gewonnen. Hammer…!

Hannes: Lieber Ex-Trainer Klaus! Danke! Julius, Louis und ich sind immer noch platt. Wir haben als Team sehr gut harmoniert, haben in jeder Wettfahrt gekämpft bis zum Umfallen, haben uns nie aufgegeben, hatten immer ein Messer zwischen den Zähnen und haben aber trotzdem einen riesen Spaß gehabt.

KL: Du sitzt bereits seit sechs Jahren im Drachen und hast so lange gebraucht, um Deine erste Alsterregatta zu gewinnen. Braucht es so lange, um dieses anspruchsvolle Boot zu beherrschen?


Hannes: Seit sieben Jahren. 2017 hatten wir kein eigenes Boot und sind auf mit dem Boat2Share und ab 2018 mit Möppels Drachen gefahren. Ich würde sagen, dass es eigentlich nicht so lange braucht das Boot zu beherrschen, aber es ist nun einmal ein Teamboot und es funktioniert nur, wenn alle drei oder vier es können. Man kann es abkürzen, indem man mit Profis segelt oder ein konstantes Team hat. Aufgrund von Corona und entsprechend wechselndem Team hat es bei mir leider so lange gedauert, ja. Dass das Boot so anspruchsvoll ist, hat mich eher angespornt, ich habe auch die J70 ein paar mal ausprobiert, mich aber für den Drachen entschieden. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir permanent drangeblieben sind und viel außerhalb der Alster, also eher international gesegelt sind. Schon 2019/2020 sind wir erfolgreich die erste Winterserie auf Mallorca gesegelt. Vor zwei Jahren habe ich mir mein erstes eigenes Boot gekauft und seitdem haben wir immer im Winter gesegelt und viel trainiert, unter anderem auch mit Profis. Letztes Jahr haben Johannes Berg, mein holländischer Freund Arne und ich als Amateur Team unsere erste internationale Regatta in Frankreich gewonnen. In so einem Alster Ergebnis steckt am Ende doch viel Arbeit.

KL: Du hast im NRV eine grundsolide Jollenausbildung genossen. Ich erinnere noch die vielen Trainingslager und Regatten, die wir gemeinsam im Laser erleben durften. Helfen Dir die vielen Jollenstunden fürs Drachensegeln?


Hannes: Auf jeden Fall! Ich habe fast vier Jahre lang mit Dir als Trainer sehr intensiv gesegelt. Karriere, Studium und Ausbildung hatte ich hintenangestellt. Auch wenn es dann für eine Profikarriere nicht gereicht hat, war es das Zeitinvestment als Lebenserfahrung und als Basis für meine Amateur-Segelkarriere allemal wert!

KL: Besten Dank für das Interview Hannes und weiter viel Erfolg Dir.