Carl Friedrich Schott, Boris Herrmann und Staatsrat Christoph Holstein bei der Übergabe des German Offshore Awards ©Hinrich Franck
Zum achtzehnten Mal wurde am Abend des 6. März 2025 im Großen Saal des Hamburger Rathauses der begehrte German Offshore Award verliehen. Die Auszeichnung für die beste deutsche Hochseeyacht 2024 ging an die Imoca 60 „Malizia - Seaexplorer“ für den zweiten Platz im Transatlantikrennen New York-Vendée.
Zu den weiteren Nominierten gehörten die TP 52 „Red Bandit“, die Elliott 52 „Rafale“, die Neo 430 „Neomind“ und die First 31.7 „Lucky Five“
Strahlender Sieger des German Offshore Award 2025, des Senatspreis der Freien und Hansestadt Hamburg, ist zum zweiten Mal Ausnahmesegler Boris Herrmann. Der Hamburger Segelprofi, der inzwischen 40-mal den Atlantik überquerte, erhielt die Auszeichnung für seinen zweiten Platz bei der Regatta von New York in die französische Vendée im Juni 2024.
Der Sieg der „Malizia - Seaexplorer“ gegenüber den anderen nominierten Yachten war mehr als knapp. Nur 0,41 Punkte trennten die schnelle Imoca-Rennyacht nach Auszählung der von der Jury vergebenen Punkte von der TP 52 „Red Bandit“, die nach dem Sieg im Rolex Middle Sea Race von vielen insgeheim als Sieger des Senatspreises gehandelt worden war.
„Das Rennen New York-Vendée war ein atemloser Sprint über mehr als 3.000 Seemeilen, bei dem die Yacht ihr ganze Performance ausspielen konnte“, betonte Staatsrat Christoph Holstein in seiner Laudatio. „Boris Herrmann hat in diesem Rennen eindrucksvoll gezeigt, welches Potenzial die Yacht bei optimalen Witterungsbedingungen hat und wie überragend sein Schiff segelt, wenn Mensch und Boot als perfekte Einheit funktionieren.“
Neben der „Malizia - Seaexplorer“ waren folgende Yachten für den Preis nominiert: Die TP 52 „Red Bandit“ (Bayerischer Yacht-Club) von Carl-Peter Forster für den Sieg beim Rolex Middle Sea Race, die Elliott 52 „Rafale“ (Verein Seglerhaus am Wannsee) für den Sieg beim Rund Skagen Race, die Neo 430 „Neomind“ von Sascha Schröder (Verein Seglerhaus am Wannsee) für den Sieg in der Wertungsgruppe ORC Overall und den 3. Platz nach IRC beim Aegean 600 und die First 31.7 „Lucky Five“ von Leif Petersen (Neustädter Seglerverein) für den ersten Platz bei der Doublehanded-Regatta Baltic 500.
Den Life Time Award für sein seglerisches Lebenswerk erhielt Carl Friedrich Schott, allen nur als „Schotti“ bekannt. Der 78-jährige gilt als Urgestein des German Offshore Award, seit mehr als 15 Jahren ist er der Grandseigneur der Verleihung. Über Jahrzehnte war er international als Wettfahrtleiter im Einsatz, wobei die Olympisches Spiele 1972 vor Kiel eines der Highlights seiner Karriere als Wettfahrtoffizieller waren. Zudem setzte er sich viele Jahrzehnte für die internationale Verständigung und Zusammenarbeit der führenden Yachtclubs ein, allen voran dem Royal Ocean Racing Club.
Den Wehring & Wolfes Jugendpreis erhielten Melwin Fink und NRV Mitglied Lennart Burke, die zusammen äußerst erfolgreich mit der Class 40 „Next Generation Boating“ an einer gemeinsamen Offshore Karriere arbeiten, übergeben von HVS Vorstand Joachim Brünner;
Mona Küppers, Präsidentin Deutschen Segler-Verbandes, animierte in ihrem Grußwort die anwesenden Eigner der Yachten und Vereinsvertreter, sich intensiver um den Nachwuchs im Offshoresegeln zu bemühen und forderte sie nachdrücklich auf, Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Zugang zum Seesegeln zu erleichtern. „Für den Commodore Cup stellt der DSV jedes Jahr eine Yacht mit einer jungen Crew, ich wünsche mir, dass viele Vereine diesem Beispiel folgen“, appellierte sie.
Der German Offshore Award wird jährlich für die beste deutsche Hochseeyacht bei internationalen Regatten von einer Jury aus Vertretern der großen Hamburger Segelvereine unter Vorsitz des Hamburger Segel Verbandes vergeben, wie Oliver Kosanke als Vorsitzender des Hamburger Segel Verbandes erläuterte. Die Jury des German Offshore Award bilden die für das Ressort Seesegeln zuständigen Vorstände der Vereine Blankeneser Segel-Club, Hamburger Segel-Club, Norddeutscher Regatta Verein, Segelvereinigung Altona-Oevelgönne und Mühlenberger Segel-Club (MSC).
Carl-Friedrich Schott, Vorstand der German Offshore Association, freute sich über den Erfolg der Veranstaltung in diesem Jahr: „Besonders freut es uns, dass wir den Mühlenberger Segel-Club neu in den Kreis der Vereine mit aufnehmen konnten. Wir haben darüber hinaus die Jury in Zusammenarbeit mit den Vereinen mit der nächsten Generation besetzen können. Das Interesse der Jugend an der Veranstaltung zeigt die Bedeutung des German Offshore Award für die regattabegeisterte Hochseesegelwelt. Die Veranstaltung war in diesem Jahr überbucht. Eine große Motivation für unser weiteres Engagement.“
Der Hamburgische Verein-Seefahrt richtet den Senatspreis in Zusammenarbeit mit der German Offshore Owners Association aus. „Vor uns liegt ein spannendes Segeljahr, vor allem die Wiederauflage des Admiral’s Cup im Jahr des 100. Geburtstages des RORC werden viele Segelfans aufmerksam verfolgen“, sagte Joachim Brünner, Vorstand des Hamburgischen Verein-Seefahrt. „Das erfolgreiche Team der ‚Red Bandit‘ geht unter deutscher Flagge vor Cowes an den Start. Wir drücken die Daumen, dass es gelingt, die erfolgreiche deutsche Admiral’s Cup Historie fortzuschreiben.“