Bilder: ©Studio Kukka

Nach über einem Jahr Corona-Pause machten wir uns mit CHRILA, Swan 56R in das wunderschöne finnische Archipel auf, um endlich die ersten Europameisterschaften der Swans in Turku zu bestreiten, die bisher immer in Cowes, Südengland stattfanden.

Diesmal  waren etwa 50 Swans erwartet, von denen tatsächlich trotz Corona 42 an den Start gingen, davon immerhin 5 aus Deutschland. Neben Chrila (Swan 56), Big Easy (S48), Themis (S48), Matangi (S46) und Katima (S45)

Nach einer unerwartet warmen und windlosen Reise über Kalmar und Visby kamen wir zunächst in Kasnäs an. Ein traumhafter Ort mit Whirlpool und Sauna mit Blick auf den Hafen entschädigte allein schon für die Anreise.

Am nächsten Tag in einer Bucht noch schnell das Unterwasserschiff aufpoliert trafen wir am 21. Juli in Turku ein, wo uns Jesse, Lauri, Elhau und Oskari verstärkten. Super nette Leute, wie alle Finnen und auch noch gute Segler!

Nach zwei Tagen Training im „Becken von Arristo“ gelang bei weiterhin strahlendem Sonnenschein und 4-5 Bft gleich im ersten Rennen ein Nullstart neben S45 Katima (Opländer, FSC) und Aurora (S45, Finnland) und den lokalen Favoriten auf Eira (S51) und Galiana (S55). Der Vorsprung wuchs auf den folgenden Spinnakergängen, zumeist bei 10kn Plus auf 30sm Kurs bis in Ziel kontinuierlich, sodass nach 3h Rennen ein mehr als deutlicher Vorsprung ersegelt wurde. Eine Swan 65 Blue Magic brauchte über 1h länger, der Rest des Feldes bis zu 3h !

Dadurch war der Start am zweiten Tag noch motivierter und erneut konnten wir uns leicht absetzen. Während der erste Tag ein bunter Kurs um die Inseln war mit Reach und Kreuz, war für diesen Tag ein langer Up-and Down vorgesehen, der zunächst auch gut begann. Leider aber gab eine Sicherungsplatte am Travellerblock nach und infolge dessen brach der Sockel der Gross Traveller –Winsch, so dass wir die lange 2. Kreuz vor allem provisiorisch reparieren mussten. Der letzte Schenkel zum Ziel war spitz, vielleicht zu sehr. Dennoch versuchten wir den 1,5er und in wildem Ritt mit 12kn schossen wir ins Ziel. Dahinter gleich Felsen – also Achterholer auf, abschneiden und rein. Einige Blessuren aber sonst alles heil !

Zwar waren wir erneut erster im Ziel, aber berechnet „nur“ 4., wenngleich nur 16s hinter dem Dritten. Letztlich aber kosteten uns diese Sekunden sicher den 2., womöglich aber den Gesamtsieg.

Bei leichterem Wind ging es auf den Kurs am 3. Tag. Diesmal als „Olympisches Dreieck“ – ja so was gibt’s noch – um die Insel in der Mitte der Bucht. Bei nur 6 kn Wind gelang es zu Beginn kaum, beide 45er zu distanzieren. Erfreulicherweise aber wartete der „up-and down“ am Ende mit etwas mehr Wind auf und so konnten wir auch dieses Rennen deutlich als gesegelt erster beenden.

Sieger in der grossen Klasse wurde die S45 Aurora und und in der „kleinen“ Klasse S37 TarantellaII vor der ebenfalls sehr gut gesegelten S44 Pepper.

Damit war die Bronzemedaille für den NRV gesichert. Mit Claas Barth, Dirk, Wolfgang und Flori Steuerer, Ralf und Niklas Neumann, Rasmus sowie Benedict und Claus Bressler im Team.

Auch die Rückreise gelang in 2 Tagen und 7h in Rekordzeit bei weiterhin 25-30 Grad. Man mochte kaum glauben, dass wir in Dänemark, Schweden und Finnland segelten und nicht Spanien, Italien und entlang der Cote d´Azur .

Es geht kaum besser, und daher sind wir nächstes Jahr wieder dabei, dann wohl in Stockholm.

Claus Bressler