Fotos ©Hinrich Franck 

Der renommierte Deutsche Offshore Award wurde am Montagabend zum 17. Mal im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses verliehen. Dr. Wolfgang Schäfer erhielt den begehrten Lifetime Achievement Award für seine herausragenden Leistungen im Segelsport.

Schon Im November 2022 war er schon vom ORC für seine herausragenden Leistungen als langjähriges Vorstandsmitglied und Vizepräsident des ORC ausgezeichnet worden.

Dr. Wolfgang Schäfer, bekannt für seine "Struntje"-Yachten, die jahrzehntelang eine feste Größe in der deutschen Hochseesegelszene waren, wurde vor rund 200 Gästen mit der Auszeichnung geehrt. Die humorvolle Laudatio wurde von Albert Schweizer gehalten, einem langjährigen Segelkameraden von Wolfgang Schäfer, der ihn über 15 Jahre im DSV-Segelausschuss unterstützte.

Zur Vorbereitung auf seine Rede konsultierte Albert Schweizer den italienischen America's-Cup-Steuermann Francesco "Checco" Bruni, der auch für Wolfgang Schäfer beim California Cup 2015 in Los Angeles segelte. Bruni wurde zitiert mit den Worten: "Der Dottore ist ein unglaublicher Segler. Aber nicht mit dem Hintern. Er macht alles mit dem Kopf."

Wolfgang Schäfer war sichtlich überrascht von der Ehrung. Auf der Bühne betonte er: "Ich bin total überrascht. Niemand hat mir etwas gesagt. Die 'Struntje' ist im vergangenen Jahr 50 Jahre alt geworden. Vor zwei Jahren sind wir noch auf der Nordseewoche gesegelt." Er widmete den Applaus und die Anerkennung des Publikums seiner Frau und steten Mitseglerin Angela und schloss mit den Worten: "Herzlichen Glückwunsch, Angela!"

Der German Offshore Award, Senatspreis der Freien und Hansestadt Hamburg, ging an die Crew der Humphrey 39 „Ginkgo“. Ausgezeichnet wurde das erfolgreiche, nur knapp zwölf Meter lange Schiff, für seinen hervorragenden fünften Platz in der Wertungsgruppe IRC 1 beim Rolex Fastnet Race 2023. Unter Skipper Dirk Clasen (Kieler Yacht-Club) trotzten Schiff und Crew einem schweren Sturm mit Starkregen und meterhohen Wellen auf dem Weg zum berühmten Fastnet Rock in der Irischen See und ließen zahlreiche deutlich größere Konkurrenten hinter sich. Freudestrahlend nahm Skipper Dirk Clasen zusammen mit seiner Crew den Wanderpreis, ein großes Silbertablett, von Staatsrat Christoph Holstein entgegen.

Neben der „Ginkgo“ waren für den Preis nominiert: Die TP 52 „Platoon“ (Norddeutscher Regatta Verein) von Harm Müller-Spreer für den Sieg bei der TP 52 Weltmeisterschaft, die J/112E„Aquaplay“ (Verein Wassersport Lesum) mit Skipper Max Habeck für einen sechsten Platz in der Wertungsgruppe ORC 3 bei der ORCi WM vor Kiel, die JPK 10.80 „Rockall“ von Christopher Opielok (Norddeutscher Regatta Verein) für den 14. Platz nach IRC beim Rolex Sydney Hobart Race und Boris Herrmann mit der Imoca „Malizia Seaexplorer“ für den siebten Platz bei der Doublehanded Transatlantikregatta Transat Jaques Vabre.

Der German Offshore Award wird jährlich für die beste deutsche Hochseeyacht bei internationalen Regatten von einer Jury aus Vertretern der großen Hamburger Segelvereine unter Vorsitz des Hamburger Segel Verbandes vergeben. „Wir freuen uns, dass der Senatspreis in der deutschen Segelszene seit nunmehr 17 Jahren einen so hohen Stellenwert hat“, sagte Oliver Kosanke, Vorsitzender des Hamburger Segel Verbandes. „Dabei hat sich die Segelszene in den vergangenen fast 20 Jahren stark verändert. Der Trend zu Solo- und Doublehanded-Regatten hält unvermindert an, Yachten, die auf Foils übers Wasser fliegen, sind keine Zukunftsvision mehr und die stetige Professionalisierung des Segelsports zwingt uns, noch stärker zwischen der Leistung von Profiseglern und Corinthian-Crews zu differenzieren.“

Seit über zehn Jahren leiten Carl-Friedrich Schott und Dr. Friedrich Hausmann für die German Offshore Owners Association die Verleihung des Awards im Rathaus in Zusammenarbeit mit dem Hamburgischen Verein Seefahrt (HVS.) Der German Offshore Award wurde von Volker Andreae initiiert, der im vergangenen Jahr nach langer Krankheit starb. In Erinnerung an den leidenschaftlichen Segler wurde zu Beginn der Preisverleihung eine Gedenkminute für ihn abgehalten, zu der alle rund 150 Anwesenden aufstanden.

„Volker Andreae war es ein Anliegen, in seiner Heimatstadt Hamburg einen wichtigen Preis für Hochseesegler zu etablieren, der nach fairen Bewertungskriterien anhand einer Formel ermittelt wird“, sagt Friedrich Hausmann, Vorsitzender der German Offshore Owners Association. „Die Vielfalt der Regatten der Preisverteilung dieses Jahres, vom Weltrennen über Mittelstreckenklassiker bis zur küstennah ausgesegelten Weltmeisterschaft hätte ihn sehr gefreut.“