Ein Bericht von Jugendtrainer Toni Schmatz:

Sportler trainieren ja nicht einfach so aus Spaß an der Freude, sondern setzen sich Ziele und wollen diese auch erreichen. In 2020 war das nicht so einfach – gelinde gesagt. Für viele Optimisten ist die Hamburger Jüngstenmeisterschaft eben dieses Ziel. Eigentlich sollte sie im Rahmen der Optimale (eine Optiregatta der SVAOe) im Mai stattfinden. Die Regatten im August und September booten sich wegen der Teilnehmerbeschränkung nicht als Alternative an. So regte die Obfrau der DODV-Hamburg, Petra Lomp, eine Hamburger Jüngstenmeisterschaft zum Ende der Saison an – nur mit Hamburgern, damit selbst bei beschränktem Teilnehmerfeld niemand ausgeschlossen wird. Sehr schnell saßen dann die Hamburger Seglerjugend als Organisator, die SVAOe und der NRV als Veranstalter mit an einem Tisch. Die Kooperation, das kann man vorwegnehmen, klappte sensationell gut und schreit nach Wiederholung! Ein Termin war auch schnell gefunden. Das Wochenende 7./8. November war noch frei. Und so ging die Organisation freudig voran und die Meldungen sprudelten nur herein. Doch dann sickerte am Dienstag, den 27.10., die Info durch, dass Deutschland vor dem zweiten Lockdown steht und die Optimale diesem zum Opfer fallen würde!

Am Mittwoch gegen 14 Uhr war nach einem kurzen Telefonat klar: Wir machen es einfach eine Woche früher! Das hat die Welt auch noch nicht gesehen, doch 2020 ist alles möglich. Eigentlich sollte an dem Wochenende die Deutsche Meisterschaft der Laser Radial im NRV stattfinden, doch die wurde von Seiten des DSV zwei Wochen vorher abgesagt. Das Wochenende war also frei geworden. Also schnell alle Eltern anschreiben und eventuelle Absagen einsammeln, alle Helfer umplanen oder sogar neue finden und die Organisation auf 2 Tage zusammenstauchen. Kein leichtes Unterfangen, aber wenn alle so motiviert an einem Strang ziehen, dann macht es viel Spaß.

Und so waren am Samstag dann 26 Opti A und 54 Opti B Segler und Seglerinnen am Start. Der Wind war wenig, aber nie zu wenig und die heranrollende Azorenluft trieb die Temperaturen auf ein sehr angenehmes Maß für Anfang November. Einfach machte der Wind es uns allerdings nicht, drehte er doch im Laufe des Tages stetig nach links. Das brachte den Opti B ein Erlebnis ein, das sie so schnell nicht vergessen werden: Bahnänderung mit Flagge Charly und einer Ersatzbahnmarke. Da wussten nicht viele, was das pfeifende Motorboot am Leegate von ihnen wollte. „Zum Glück ist das nicht bei uns passiert!“ hörte man den ein oder anderen Opti A Segler rufen. Aber alle gewöhnten sich daran, denn Charly kam auch am Sonntag noch öfter zur Anwendung. Sonntag nahm der Wind sogar noch auf angenehme 12-15 Knoten zu und so wurden an beiden Tagen je 4 Wettfahrten gesegelt – sensationell.

Die Linie hängt etwas.... ©Toni Schmalz

Der Titel geht in Opti A an Till Bergmann vom MSC, der über das gesamte Wochenende keine Wettfahrt schlechter als den 4. Platz segelte, und in Opti B an Philip Helms vom NRV, der mit vier Wettfahrtsiegen in seiner eigenen Liga unterwegs war. In beiden Klassen gehen auch die Teampreise an den MSC – herzlichen Glückwunsch.

Alle Ergebnisse

Selten gab es nach einer Regatta so viel positives Feedback. Neben der sauberen Organisation und der guten Durchführung waren alle sehr glücklich, dass es überhaupt noch stattfinden konnte. Obwohl an der Regatta nichts normal war, wirkte das Wochenende wie ein Stück Normalität bevor der Winterschlaf diesmal sogar staatlich verordnet ist.

Ein riesiges Dankeschön gilt allen Helfern und Eltern, die das Wochenende mit ihrer Flexibilität möglich gemacht haben!