Mit 40 Kindern und Jugendlichen waren die NRV Trainer in diesem Jahr im Athletik- und Theoriewochenende in Malente © Nicola Parlow

Mit 40 Teilnehmern, im Alter von 9 bis 18 Jahren, fahren die Trainer Nicola, Klaus, Philipp, Toni und der FSJler Hauke jeden Januar für ein Wochenende in die Sportschule nach Malente. Alle treffen sich am Freitag im 15:30 Uhr am NRV und steigen in einen großen Reisebus. Sobald das Gefährt rollt - der erste Schock! Klaus kündigt ein Experiment an und sammelt sämtliche Handys ein. „Wir wollen das Wochenende ohne die Ablenkung und mit mehr persönlichem Kontakt verbringen“. Ein gewisser Unmut macht sich breit: „Aber ich muss meinen Eltern schreiben, wenn wir gut angekommen sind!" „Ich habe sonst keinen Wecker, wie soll das morgens gehen??" „Kann ich das Handy am Abend einmal kurz haben, ich muss ..." „Was sollen wir denn in der Freizeit machen?"

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Das Wochenende lief super. Nach den ersten Entzugserscheinungen stellte sich fröhliches Geschnatter ein, in den Pausen wurde von UNO bis Halligalli alles gespielt, und die Kinder wirkten auch am Sonntag noch erstaunlich aufgeweckt und frisch. Doch das bringt uns zurück zum Muskelkater.

Mit den Kindern werden über das Wochenende hauptsächlich Tests gemacht. Die Optis und die Laser sowie 420er bestreiten das Wochenende altersgerecht getrennt und haben deswegen auch leicht andere Erfahrungen. Die Optis schreiben drei Theorietests (Taktik, Trimm und zu Regeln), um die Konzentration nicht zu sehr zu beanspruchen. Aufgelockert wird das ganze durch anschauliche Theorie mit Segeln in der Hand oder mit dem Ausfüllen eines Protestformulars. Die Jugendlichen schreiben einen langen Test und sprechen die restliche Zeit über Taktik, Ernährung und die notwendigen Schritte auf dem Weg ins NRV Olympic Team.

In der Halle geht die Post dann richtig ab. Krafttest, Ausdauertest, Koordinationstest, Sprinttest, Wiegen. Wenn ein 12-Jähriger nach drei Minuten Plank (=Unterarmstütz), 100 Kniebeugen, 100 Situps, sechs Klimmzügen und 45 ordentlichen Liegestützen einfach auf der Matte liegen bleibt, dann ist der Muskelkater wohl verdient. Bei den Jugendlichen ist vor allem der Hindernisparcours gefürchtet - ca. 1:30 Min. maximale Verausgabung bei zwei Runden Klettern, Stemmen, Werfen, Drücken, Ziehen und Sprinten. Da fallen die Sportler nach dem Ziel wie die Biathleten einfach um und bleiben eine Weile liegen.

Samstagabend findet der Höhepunkt des Winterhalbjahres statt - das Fußballturnier. Dabei werden alle Sportler in gleichstarke Mannschaften sortiert und es geht vor allem darum, Spaß zu haben. Dieses Jahr stand insbesondere eine Frage im Raum: Kann unser neuer Trainer Philipp als zweiter Trainer nach Klaus das Fußballturnier gewinnen? Yes, he can! Im Finale setzen sich Tilman, Philip, Killian und Melia mit 1:0 denkbar knapp, aber souverän durch.

Das Fußballturnier-Siegerteam: Philipp Honnef, Melia van Laaten, Tilman Kessling und Kilian Ebeling © Nicola Parlow

Kurz vor der Abreise wird die Zeit bis der Bus kommt genutzt und unser Bootsmann Peter angerufen. Der hatte am Sonntag Geburtstag und ein Geburtstagsständchen von 40 Kindern ist eine einfache Gelegenheit unsere Dankbarkeit auszudrücken! Eine halbe Stunde vor der Ankunft in Hamburg gab es die Handys zurück, die von tosendem Beifall empfangen wurden. Das Experiment hat aber seine These bestätigt: Alle haben die 48 Stunden ohne Selfie und Social Media überlebt!

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