Perfekt getimet: der auf Malta lebende Richard Schultheis auf seiner Motte MLT 5167. ©PredigtWind.com
Nachdem die letztjährige Motten WM in Weymouth mangels Wind mit lediglich 2 Rennen nicht als Weltmeisterschaft gewertet werden konnte, waren nun alle Augen auf die diesjährige Veranstaltung in Neuseeland gerichtet.
Viele internationale Segler reisten Wochen zuvor nach Manly, NZL, um sich vor Ort mit den Bedingungen vertraut zu machen und die sommerlichen Temperaturen zum Training zu nutzen.
Bereits während der Trainingswochen kam es zu vielfachen Ausfällen wegen Materialbruchs und Kollisionen mit Pinguinen und Haien. Diese verursachten massive Schäden an den filigranen Foils. Als lokaler Bootsbauer hatte Mackay die Halle regelmäßig mit reparaturbedürftigen Booten und Foils gefüllt.
Zudem warteten die Segler auf die Auslieferung der neuesten Foils, die die schnellen Boote in der Spitze auf knapp unter 40 Knoten beschleunigen sollten. Der Wechsel von Carbon- auf Stahl-Foils, nur wenige Tage vor der WM, hat die Teilnehmer vor neue Herausforderungen gestellt.
Mit über 120 Freiwilligen organisierte der lokale Ausrichter Manly Sailing Club sehr beeindruckend die Veranstaltung für die rund 80 Teilnehmer.
Der erste Tag startete mit voller Wucht bei Windstärken von 20-30 Knoten. Nur ein Rennen konnte am Ende des Tages in die Wertung eingehen. Schäden an Booten und leider auch Verletzungen reduzierten die Anzahl der Teilnehmer.
An den zwei folgenden Tagen der Qualifikation wurden trotz der für die Bootsklasse herausfordernden Konditionen von 16-26 Knoten 4 Rennen pro Tag gesegelt. Somit ging es dann mit 9 Qualifikationsrennen in die Finals.
In den letzten beiden Tagen mit Gold- und Silberflotte wurden dann bei gemäßigteren Windstärken zwischen 9 bis 18 Knoten insgesamt 8 Rennen gesegelt.
Diese Motten WM verlangte von den Seglern unter herausfordernden Bedingungen alles ab.
Richard verschaffte sich mit seinen regelmäßigen Steuerbordstarts allseits Respekt und verbesserte seine Position von Tag zu Tag.
Eine durchgängig dominierende Leistung brachte Mattias Coutts den Weltmeistertitel, den zweiten Platz belegte Jacob Pye, beide 19-jährige Segler vom Manly Sailing Club. Die Bronzemedaille sicherte sich der Australische Meister Otto Henry im letzten Rennen.
Die Plätze vier und fünf ersegelten Seb Menzies (20) und Richard Schultheis (19). Die ersten 7 Plätze belegten Junioren noch vor den etablierten TOP-Seglern der Americas Cup- und SailGP-Teams.