Ankunft am Sonntag, die Melges ist zusammengebaut und fast rennfertig auf dem Trailer an Land. Es geht nur noch ums Polieren des Unterwasserschiffs, das Anbringen von Baum und Kicker. Nachdem die Displays angeschraubt sind und die Fallen eingefädelt, geht's ab ins Wasser. 

Die Wettfahrten beginnen erst am Freitag. Vier Tage Training liegen noch vor uns. Das Wetter ist herrlich italienisch und dankbar. Bei mäßigem Wind ist es am einfachsten, die neue Crew zu einem Team zusammenzufügen. Neue Crew? Teils geplant, teils ungeplant gehen wir mit 50% neuen Seglern der acht-köpfigen Crew an Bord der Melges 32. Wobei dies dramatischer klingt als es dann wirklich ist. In einigen Kombinationen, in der Regel in der Segel Bundesliga, sind die Neuen auch früher schon mit dem Rest des Teams gesegelt.

Während die ersten ein, zwei Manöver noch etwas holprig waren, ging die Lernkurve steil nach oben und spätestens am Ende des zweiten Trainingstages verließ ein manövertechnisch souveränes Team das Boot.

Wie beim Training war das Wetter auch an den Renntagen mit 8-12 Knoten "entspannt". Und obwohl 2023 bereits die vierte Saison für Team Heat auf den Melges ist, sind unsere Daten in diesem Windbereich für den Riggtrimm erstaunlich dünn. In den letzten Jahren sind wir meist bei noch weniger oder sogar deutlich mehr Wind gesegelt - was zugegebenermaßen auch deutlich mehr Spaß macht.

Die vorhergesagte Windrichtung für alle Regattatage: N-NE. Es war relativ schnell klar, dass es nur über die linke Seite gehen würde. Sowohl an der Kreuz als auch auf dem Vorwind. Einfach? Ja und nein. Denn wenn man am Start nicht perfekt wegkam, musste man nach rechts ausweichen, um Luft zu holen, oder durchhalten. In beiden Fällen hat man wertvolle Meter verloren.

Hand aufs Herz, unser Timing am Start war dieses Mal mit 1-2 Sekunden Verspätung nicht gut genug, und außer einem Tagessieg im fünften Rennen kamen wir nicht über den dritten Platz hinaus. Nach dem phänomenalen Saisonauftakt vor rund einem Monat in Puntaldia war das Ergebnis sicherlich eine Enttäuschung, aber es hilft zu bedenken, dass wir hier gegen Profis segeln. Außerdem konnten wir aus dieser Veranstaltung viele Lehren ziehen, die wir bei der nächsten Veranstaltung umsetzen müssen.

Unsere Melges und unser Bus sind nun bereits am Gardasee, wo wir im Juli zum 3. Act der Melges World League für den NRV an den Start gehen. Gemeinsam mit den Melges 24 hoffen wir auf eine starke Ora, damit wir wieder das volle Potential des Bootes und natürlich der Crew zeigen können.

Bis dahin

Euer Team Heat