WM-Bronze für Heiko Kröger und Clemens Kraus und WM-Silber für Jens Kroker und Sabine Kroker-Hohmann. © Clemens Kraus / segel-bilder

Die RS-Venture Connect segelten im Rahmen der Travemünde Woche ihre ersten inklusive Weltmeisterschaften aus. Im Gegensatz zur S\V 14, die schlicht eine gemeinsame Inklusions-Wertung kennt, unterscheidet die RS-Venture Connect in Para und Inklusion, weswegen zwei Wertungen bei dieser WM ausgetragen wurden. In der Inklusionswertung traten aus dem Norddeutschen Regatta Verein Paralympiksieger Jens Kroker zusammen mit Sabine Kroker-Hohmann an sowie die amtierenden S\V 14 Weltmeister Paralympicssieger Heiko Kröger und Clemens Kraus an. Beide saßen in dieser Kombination zum ersten Mal in der RS Venture Connect - die die Besonderheit hat, dass die Segelnden nebeneinander sitzen.

In der Meldung der Travemünder Woche heißt es: 

"Souverän führten die Spanier Gabriel Barroso und Javier Serrano vom ersten Rennen der Weltmeisterschaft vor Travemünde an das Feld an. Von den sechs ausgetragenen Wettfahrten gewann das Team fünf. Lediglich im letzten Rennen fielen sie zurück, was jedoch nicht ins Gewicht fiel, da es sich dabei um das Streichergebnis handelte. Für die Spanier war es die erste Regatta in Travemünde. „Wir haben uns hier sehr wohl und willkommen gefühlt. Die Travemünder Woche ist eine schöne traditionelle Segelveranstaltung und Travemünde selbst ein wunderbarer Ort“, sagte Gabriel Barroso aus Toledo. Das Fazit seines Vorschoters Javier Serrano fiel genauso positiv aus. Für ihn war das WM-Debüt der Inklusionsklasse zugleich eine persönliche Premiere: Er saß zum ersten Mal bei einer Regatta in einer RS Venture Connect.

Genauso konstant wie die Segelleistung der Spanier war bei der WM der Inklusionsklasse auch die des deutschen Paralympicssiegers Jens Kroker und seiner Frau Sabine Kroker-Hohmann, die den zweiten Platz belegten. Vier von sechs Rennen beendeten sie als Zweite. Mit ihrem Ergebnis waren die Eheleute sehr zufrieden, obwohl sie bedauerten, dass am dritten Wettfahrttag wetterbedingt keine Rennen mehr zustande kamen. „Es ist schade, die WM so zu beenden, aber es ist ein super Ergebnis“, sagte Sabine Kroker-Hohmann. Dafür, dass wir zum ersten Mal gemeinsam in dieser Bootsklasse saßen, haben wir sehr gut harmonisiert. Wenn wieder eine Regatta angeboten wird, wären wir wieder mit dabei“, ergänzte ihr Mann.

Den dritten Rang in der Inklusionsklasse belegte der deutsche Paralympicssieger Heiko Kröger mit seinem Vorschoter Clemens Kraus. Auch Kröger bedauerte, dass am dritten Tag der WM keine Rennen mehr möglich waren. Im sechsten und letzten Rennen schien er sich in der für ihn neuen Bootsklasse eingesegelt zu haben und passierte als Erster die Ziellinie. Eine Fortsetzung der Aufholjagd war dann aber wetterbedingt nicht mehr möglich. Für Kröger war die Weltmeisterschaft ebenfalls die Premiere in der RS Venture Connect. Am Tag vor dem ersten Start saß er zum ersten Mal in dem Boot. Sein Fazit nach zwei Wettfahrttagen in der Bootsklasse: „Die RS Venture Connect ist ein sehr spezielles Boot, das ganz anders zu segeln ist als andere Boote. Besonders in gerefftem Zustand am ersten Wettfahrttag war es schwierig, es durch die Wende zu bekommen.“ Ihm sei es wichtig gewesen, durch seine Teilnahme bei der ersten WM in der noch recht neuen Bootsklasse ein Zeichen in Richtung Paralympics zu setzten. „Dafür muss man dann auch einmal aus der Komfortzone raus und das Segeln in einer neuen Klasse wagen“, sagt Heiko Kröger. Wie viele Parasegler hofft auch er, dass Segeln bald wieder ins paralympische Programm aufgenommen wird.

Sigmund Mainka, der gemeinsam mit Jens Kroker im Sonar eine goldene und eine silberne Medaille bei paralympischen Spielen gewonnen hat, schloss die WM der Inklusionsklasse mit seinem Vorschoter Jürgen Brietzke auf dem vierten Platz ab. „Auch wenn wir nur sechs von zehn möglichen Rennen segeln konnten, war es eine schöne Veranstaltung, bei der ich viele alte Segelfreunde wiedergetroffen habe. Und Travemünde ist ein schönes Segelrevier“, resümierte der Parasegler.

Für die Paraklasse RS Venture Connect war die Regatta in Travemünde die dritte Weltmeisterschaft. Eine spannende Regatta mit einer extrem knappen Endentscheidung lieferten sich dabei der Schweizer Philippe Moerch und sein Vorschoter Daniel Amiguet mit den Italienern Gianluca Raggi und Emiliano Giampietro. Nach den sechs ausgetragenen Rennen waren beide Teams punktgleich. Somit entschied das Ergebnis des letzten Rennen über den WM-Sieg, der an die Schweizer ging. Die Bronzemedaille ging ebenfalls an Italien, an Fabrizio Olmi und Davide di Maria."

Fotografie C.B. Christian Beeck © www.segel-bilder.de